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德語(yǔ)小故事:Sonnenkringel

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來(lái)源:網(wǎng)絡(luò) 2021-01-28 02:12 編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校 211

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摘要: 德語(yǔ)小故事:Sonnenkringel

Es war einmal ein Mann auf Wanderschaft, der war arm und hatte keinen



Heller mehr. Er wusste nicht ein noch aus und fragte sich, wovon er in der

n?chsten Herberge die Zeche zahlen sollte. Da kam ihm ein b?ser Gedanke in den

Sinn: Wenn einer k?me, der schwer an seiner dicken Geldb?rse zu tragen hatte,

wollte er ihm wohl die Last erleichtern. Als der arme Mann nun in einen Wald

kam, der ziemlich düster war, sah er vor sich einen Wanderer auf dem Weg gehen.

Da beeilte sich der Arme und holte jenen bald ein, der auch noch ein Jude war.

"Ha," dachte der arme Mann, "Juden haben doch immer Geld." Ohne langes Warten

schrie er den Alten an: "Jud! Gib mir auf der Stelle dein Geld, oder du musst

sterben."

"Soll mir Gott helfen", sprach da der Jude, "hab ich doch nicht mehr Geld

als acht armselige Heller! Wollt Ihr vor Gott die gro?e Sünde begehen und einen

Menschen wegen acht lausiger Heller totschlagen?" Der Arme war nun zornig und

schrie: "Jud, du lügst! Ohne Geld geht keiner auf Reisen. Heraus mit dem Gelde,

oder es wird dir schlecht ergehen!" "Wehe mir!, rief der Jude voller Angst.

"Habe ich doch nicht mehr, als ich es euch sage!" Aber jener h?rte in seiner

tollen Raubsucht nicht hin und schlug den armen Juden kaltblütig nieder. Der

Alte schaute den übelt?ter vor seinem letzten Atemzug noch einmal an und sagte

mit brechender Stimme: "Wehe dir, du mordgieriger Geselle! Die klare Sonne, das

allsehende Auge des Firmaments, soll deine Missetat an den Tag bringen."

Mit diesen Worten verschied der alte Jude, und sein M?rder durchsuchte ihm

nun alle Taschen. Er fand aber nur ein kleines schlaffes Lederbeutelchen, darin

in der Tat nicht mehr als acht rote Heller waren. Nun reute es den R?uber doch,

dass er sich zu diesem schn?den Mord hatte hinrei?en lassen. Und als er in die

Sonne sah, fuhr ihm ein tiefer Schreck in die Glieder, denn sie stand ganz

glutrot über den B?umen. Da rannte der Frevler eilends von dannen, als w?re der

Teufel hinter ihm her.

Im Walde aber sammelten sich die Rotkehlchen und trugen Blumen herbei. Sie

legten die Blumen sanft auf das Antlitz des Erschlagenen, damit der Schrecken

der Menschheit nicht den heiligen Frieden des Waldes st?rte. Der M?rder aber

lief, so weit er nur konnte, wollte er doch nicht mehr in die Sonne sehen.

Doch am andern Morgen war es wie ein ewiger Fluch, als die Sonne ihm

leuchtend in die Augen schaute. Fortan verfolgte sie ihn Tag für Tag, musste er

bei ihrem Anblick doch immer an den Todesruf des alten Juden denken.

Nach vielen Jahren ward es aber ruhiger in seinem Gemüte. Er arbeitete

flei?ig als Handwerksgeselle und gewann sogar die Gunst der Meistertochter. Sie

heiraten auch und lebten eine Zeitlang in glücklicher Ehe zusammen. Nur manchmal

dachte der Geselle noch an seine Untat, weil er der Sonne m?glichst aus dem Wege

ging. Doch dann fragte er sich endlich selbst: "Wie soll sie's denn eigentlich

anfangen, die liebe Sonne, die Missetat an den Tag zu bringen? Der Jude ist doch

l?ngst vergessen, und ich bin viele Meilen fern von jenem Lande. Reden kann die

Sonne nicht, schreiben kann sie auch nicht. Ich habe mich umsonst

gefürchtet."

Eines Morgens brachte die Frau ihrem Manne eine Tasse Kaffee. Er goss einen

Teil desselben in die Untertasse, und zuf?llig schien die Sonne hell herein. Da

bildeten sich durch die zitternde Flüssigkeit Lichtkringel an der Stubendecke.

Als der Mann nun dieses Schauspiel betrachtete, glaubte er, er w?re allein.

Nachdenklich sprach er: "Meinst du Sonne, du k?nnest es an den Tag bringen, weil

du dort oben die zitternden Kringel malen kannst?"

"Was soll die Sonne an den Tag bringen, Mann?", fragte laut die Frau, und

ihr Mann zuckte erschreckt zusammen. Jetzt wollte es die Frau erst recht wissen

und bohrte mit Fragen immer weiter. Das ging so eine lange Zeit, bis die Frau

versprach, sich in tiefstes Schweigen zu hüllen. Nun erz?hlte ihr Mann, dass er

einst einen Juden im Walde erschlagen habe, und dass er im Sterben sagte: "Die

klare Sonne, das allsehende Auge des Firmaments, soll deine Missetat an den Tag

bringen." Und nun habe die Sonne doch nichts an den Tag gebracht. Sie k?nne

nichts als leuchten und w?rmen, und vielleicht noch Kringel an die Decke

machen.

Die Frau h?rte das, schauderte und schwieg. Aber das unselige Geheimnis

drückte ihr fast die Kehle ab. Nun verfolgte das Geheimnis auch sie Tag und

Nacht. Und die Sonne erinnerte sie stets aufs Neue daran. Schlie?lich konnte sie

das Geheimnis nicht mehr bei sich behalten, und erz?hlte es unter dem heiligsten

Siegel der Verschwiegenheit ihrer liebsten Freundin. Diese trug es weiter, und

bald vernahmen es die Richter.

Da wurde der M?rder festgenommen und gestand ohne Umschweife die üble Tat.

Denn im Grunde war er froh, dass es nun endlich herausgekommen war. Mit Fassung

nahm er das Urteil zu langer Kerkerhaft entgegen, konnte er der Sonne doch ruhig

entgegenschauen, jetzt, wo er Bu?e tat.

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