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德語圣誕故事:Warten auf ein Weihnachtswunder

掌握這些知識,攻克TestDaF5級

來源:網(wǎng)絡(luò) 2020-04-11 03:30 編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校 192

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摘要: 德語圣誕故事:Warten auf ein Weihnachtswunder

W?hrend Gerda bedrohlich auf einem Hocker herumwackelte, zog sie den



Tannenbaum zu sich herab. Seufzend befestigte sie eine Christbaumspitze mit vier

glitzernden Gl?ckchen, ein altes Erbstück und Gerdas ganzer Stolz.

W?hrend sie von dem Hocker hinunterstieg, dachte sie an frühere

Weihnachtsfeiern. Sie l?chelte kurz, dann verschwand das L?cheln zugunsten

einiger Sorgenfalten. Früher hatte sie den Baum immer zusammen mit ihrem Mann

geschmückt.

Der Gedanke an ihren Mann setzte eine Flut negativer Gefühle frei.

Vielleicht weil dieses "Früher" erst zur jüngeren Vergangenheit geh?rte und sie

die Zufriedenheit vergangener Tage noch wie einen Zug empfand, den sie soeben

unerwartet verpasst hatte.

Der Zug hatte sich mit schleichendem, dennoch viel zu schnellem Tempo von

ihr entfernt, immer weiter, bis sie ihn nur noch als Punkt am Horizont erkennen

konnte, wenn überhaupt. Zurück blieb ungeheure Verantwortung, die nun immer

schwerer auf ihren Schultern lastete. Erschreckt sah sie zur Türe. Wie konnte

sie Felix nur so lange alleine lassen? Eilig lief sie in die Diele. Von dort

konnte sie ihn beobachten. Felix sa? in der Küche und schob Dominosteine auf der

Tischplatte herum. Seinen hellen Lockenkopf hielt er leicht nach unten geneigt,

so dass er Gerda nicht sehen konnte. Erleichtert atmete sie auf. W?hrend sie

sich ger?uschlos zurückzog, schalt sie sich für die übertriebene Sorge.

überall registrierte sie Gefahren. Dabei hatte sie die Sicherung des Herdes

ausgeschaltet und alle scharfen Messer aus seiner Reichweite verbannt. Rasch

kehrte sie in den Wohnraum zurück. Wie sie diesen Zeitdruck hasste. Meist g?nnte

ihr Felix kaum Mu?e. Er hatte ein feines Gespür dafür, wenn sie ihm nicht die

volle Aufmerksamkeit schenkte. Doch heute durfte sie sich nicht st?ren lassen,

zumindest nicht bis sie den Christbaum geschmückt hatte, selbst wenn sie Felix

dafür in der Küche einsperren musste.

Unwillig fuhr sie mit der Hand über die Stirn, als k?nne sie dadurch die

unangenehmen Gedanken verscheuchen. W?hrend sie den Christbaum mit dunke stellte

sie sich die Frage, die sie schon so oft gestellt hatte, ohne je eine Antwort

erhalten zu haben. Warum lastete die Verantwortung ausgerechnet auf ihrer

Schulter? Und warum versuchte sie immer noch, den Alltag aufrecht zu erhalten

als sei nichts geschehen? Tapfer k?mpfte sie die aufkommenden Tr?nen nieder und

h?ngte wei?e Schneem?nner mit lustigen, roten Zipfelmützen an die Tannenzweige,

als würde sie dadurch einer Stimmung trotzen, die sie sich nicht leisten konnte.

Beeilen musste sie sich, sonst würde Felix wom?glich hereinplatzen, bevor sie

mit dem Schmücken fertig war.

Dabei wollte sie sich den Augenblick, wenn er die brennenden Kerzen

bestaunte, nicht nehmen lassen. Irgendwie hegte sie die heimliche Hoffnung,

dieser Moment k?nne noch einmal die glückliche Vergangenheit zurückholen,

zumindest für einen kurzen Augenblick. Gedankenverloren befestigte sie die

Kerzen einer Lichterkette an den Zweigen. Als sie den Stromkreis schloss,

erstrahlte ihr Werk in einem gelblich warmen Licht. Ein letzter kritischer

Blick, dann holte Gerda zwei hübsch verschnürte P?ckchen aus dem Schrank. Sie

selbst würde kein Geschenk erhalten.

Oder k?nnte ihr gr??ter Weihnachtswunsch wom?glich doch in Erfüllung gehen?

Mit gemischten Gefühlten lief sie zu Felix, der immer noch mit den Dominosteinen

in der Küche spielte. Doch nun bemerkte er sie. Aufgewühlt führte sie ihn ins

Wohnzimmer.

An der Türe blieb sie stehen und beobachtete, wie sein Blick zu dem

Lichterglanz des Christbaums wanderte. "Frohe Weihnachten", wünschte sie,

w?hrend sie sanft durch seine grauen Locken strich. "Weihnachten, Weihnachten,

Weihnachten", echote Felix mit verst?ndnisloser Miene.

Prüfend blickte Gerda in die trüben Augen des Mannes, mit dem sie ihr Leben

seit einer kleinen Ewigkeit teilte. Sie wollte die Hoffnung nicht aufgeben,

wartete auf ein winziges Zeichen des Erkennens, ein kurzes Aufleuchten der

Augen, ein kleines L?cheln, wenigstens zu Weihnachten.

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