德語小說閱讀:野性的呼喚(17)
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2020-10-31 00:06
編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校
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摘要:
德語小說閱讀:野性的呼喚(17)
Der alte Koskoosh lauschte begierig. Obwohl er l ngst das Augenlicht verloren hatte, waren seine Ohren noch scharf.
Er erkannte die Stimme seiner Enkelin, die mit den Hunden schimpfte, damit sie sich einspannen lie en. Das Lager wurde abgebrochen. Keinen Gedanken verschwendete sie an ihren Gro vater, der einsam und hilflos dort im Schnee sa . Er dachte daran, dass er dem Tod jetzt sehr nah war. Einen Augenblick erschreckte ihn der Gedanke, und er fasste schnell nach dem kleinen Haufen trockenen Holzes neben sich.
Dann lauschte er wieder. Er h rte, wie die Zelte abgebaut wurden. Der H uptling war sein Sohn, stark und kraftvoll, der beste Mann des Stammes und ein m chtiger J ger. Er trieb die Weiber bei der Arbeit an.
Ein Kind wimmerte. Das war die kleine Kootee, ein unruhiges Kind und nicht sehr kr ftig. Vielleicht starb es bald.
Die M nner schirrten die Schlitten an und zogen die Leinen fest. Er lauschte dem Ger usch, das er nie wieder h ren sollte. Nach und nach fuhren die Schlitten los.
Der Schnee neben ihm knirschte unter einem Mokassin. Ein Mann stand neben ihm und legte eine Hand weich auf sein Haupt. Sein Sohn!
"Geht es dir gut?", fragte er.
"Es geht mir gut", antwortete der alte Mann.
"Es liegt Holz neben dir, und das Feuer brennt hell. Der Stamm hat Eile, und die Lasten sind schwer. Der Weg ist weit, und wir haben wenig Nahrung. Ich gehe jetzt. Ist es gut?"
"Ja, es ist gut. Ich bin wie das letzte Blatt des Jahres, das noch lose am Stamm h ngt. Der erste Windhauch, und ich falle. Meine Stimme ist schwach, meine Augen zeigen den Fü en nicht mehr den Weg, und meine Fü e sind schwach. Ich bin müde. Es ist gut."
Er neigte ergeben das Haupt. Bald war das Knirschen der Schritte nicht mehr zu h ren, und er wusste, dass er seinen Sohn nicht mehr zurück rufen konnte. Wieder tastete seine Hand nach dem Holz. Ein Scheit nach dem anderen würde schwinden, Schritt für Schritt würde der Tod an ihn heranschleichen. Alle Menschen mussten sterben. Er beklagte sich nicht. Das war das Gesetz des Lebens. überall in der Natur war das so.
Koskoosh' Stamm war sehr alt. Die alten M nner, die er als Knabe gekannt, hatten alte M nner vor ihnen gekannt. Die Frauen waren dazu da, Kindern das Leben zu schenken. Wenn sie alt, krank und schwach waren, wurden sie zurück gelassen - so wie er - mit einem H ufchen Reisig im Schnee. So war das Gesetz.
Er legte behutsam ein Scheit in das Feuer und gab sich wieder seinen Erinnerungen hin. An Zeiten gro er Hungersnot dachte er. In einer hatte er seine Mutter verloren. Aber es hatte auch Zeiten der Fülle gegeben.
In einer solchen guten Zeit hatte er gesehen, wie ein Elch von W lfen get tet wurde. Mit einem Freund hatte er am Bach die frische F hrte eines Elchs und eine Menge Wolfsf hrten gesehen. Da es ein altes Tier war, war es den W lfen gelungen, ihn von seinen Brüdern zu trennen. Tag und Nacht waren sie hinter ihm her, knurrten ihn an und schnappten nach ihm. Die Jungen folgten den Spuren.
Sie erreichten eine Stelle, wo der Elch versucht hatte, den Hang hinauf zu kommen und sich in den Wald zu retten. Aber seine Feinde hatten ihn von hinten angegriffen, so dass er sich rückw rts überschlug. Noch ein Stück hatte er sich weitergeschleppt, wir sahen die blutige F hrte. Und dann h rten wir das erste Ger usch des Kampfes. Wir schoben uns nah heran.
Dieses Bild stand jetzt wieder nah und lebendig vor Koskoosh. Sie sahen das Ende, einen Nahkampf mit in Fleisch vergrabenen Z hnen.
Er legte zwei Scheite in das Feuer und ma sein Leben an dem Holz, das noch übrig war. Eine Weile lauschte er auf die Stille. Vielleicht wurde das Herz seines Sohnes weich, und er kehrte zurück, um seinen alten Vater mit dem Stamm weiter zu bringen. Er strengte sein Ohr an, aber es regte sich nichts.
Horch, was war das? Ein kalter Schauer rann über seinen K rper. Ein wohlbekanntes, lang gezogenes Geheul durchbrach die Stille, ganz nah. Vor seinen Augen tauchte noch einmal das Bild des Elches auf, wie er schwer verletzt bis zum Letzten k mpfte.
Eine kalte Schnauze stie gegen seine Wange. Bei dieser Berührung war er sofort wieder in der Gegenwart. Seine Hand fuhr ins Feuer und zog ein brennendes Scheit heraus. Das Tier zog sich zurück und schickte seinen Brüdern einen lang gezogenen Ruf. Die antworteten gierig, und ein Kreis geifernder grauer Tiere schloss sich um ihn.
Der alte Mann spürte, wie dieser Kreis enger wurde.
Noch einmal schwang er wild einen Brand, doch dann fragte er sich: Warum sich ans Leben klammern? Er lie das flammende Scheit in seiner Hand in den Schnee fallen. Es zischte und erlosch. Der Kreis knurrte unruhig.
Wieder sah er den letzten Kampf des alten Elches, und Koskoosh lie das Haupt müde auf die Knie sinken. Was tat es schlie lich? War es nicht das Gesetz des Lebens?
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