德語小說閱讀:艾凡赫(15)
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來源:網(wǎng)絡(luò)
2020-08-08 00:22
編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校
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德語小說閱讀:艾凡赫(15)
Die Alte hatte Cedric in ein Zimmer gezerrt. Sie nahm einen Weinkrug und zwei Becher und schenkte ein.
"Was wollt ihr?", fragte Cedric.
"Ihr seid Sachse!", gab die Alte zur Antwort. "Ach, den Klang meiner Muttersprache h re ich leider viel zu selten. Ich spüre, dass meine Zeit hier zu Ende geht. Aber ich m chte die Welt nicht so sündig verlassen, wie ich auf ihr gelebt habe. Der Wein soll mir Kraft geben, Euch meine schauerliche Geschichte zu erz hlen."
Gierig trank sie den Becher aus und dr ngte Cedric, es ihr gleich zu tun. Der wollte eigentlich einen klaren Kopf bewahren, aber die Alte schien ihn als ihren Beichtvater auserkoren zu haben und so leerte er seinen Becher.
Zufrieden fuhr sie fort: "Ich bin nicht als das elende Gesch pf geboren, das du jetzt siehst. Ich war frei, glücklich, geehrt. Ich liebte und wurde geliebt. Jetzt bin ich eine Sklavin, unglücklich und verachtet. Als ich noch sch n war, war ich das Spielzeug der Leidenschaft meines Herrn. Heute bin ich nur hasserfüllt und kann niemals vergessen, dass ich die Tochter des Adligen von Torquilstone war."
"Du die Tochter von Torquil Wolfganger? Des edlen Sachsen und Freundes meines Vaters?", entfuhr es Cedric.
"Der Freund deines Vaters?", entgegnete die Alte. "Dann bis du Cedric der Sachse? Was soll dann diese Kutte?"
"Das ist jetzt nicht wichtig. Fahre mit deiner Geschichte fort. Wie kann es sein, dass du noch lebst. Als euer Schloss damals überfallen wurde hie es, dass alle tot w ren. Die Freunde deines Vaters haben um deine ganze Familie getrauert - auch um dich Ulrica. W hrenddessen verbrachtest du dein Leben neben diesem Tyrannen in gesetzloser, sch ndlicher Liebe?"
"Gesetzlos und sch ndlich, ja; aber es war ein Leben ohne Liebe. Meine Seele war voller Hass gegen die Front de Boeufs."
"Du hast sie gehasst und trotzdem weitergelebt. Konntest du keinen Dolch finden, mit dem du deinem Leben ein Ende setzt? Wie konntest du mit dem M rder deines Vaters zusammenleben!"
"Ich hatte meine Stunden der Rache. Mir gelang es den alten Front de Boeuf und seinen Sohn Reginald in einen Streit zu verwickeln. Der Hass wurde so gro , dass der Tyrann an seinem eigenen Tisch durch die Hand seines Sohnes zu Tode kam. Solche Geheimnisse birgt dieses Schloss."
"Und was geschah mit dir nach dem Tod des alten Front de Boeuf?", fragte Cedric.
"Man verbannte mich in ein einsames Turmzimmer, wo niemand mein Klagen h ren konnte."
"Das ist die gerechte Strafe für dich", sagte Cedric "bü e und bete. Aber ich kann nicht l nger hier bleiben."
"H re, vor den Toren liegt eine Streitmacht, die das Schloss belagert. Gehe zu ihnen und führe sie an. Wenn du eine rote Fahne am Westturm wehen siehst, dann bedr ngt die Normannen hart. Sie werden im Inneren des Schlosses genug zu tun haben. Beeil dich und folge deinem Schicksal."
Cedric h tte sie gern nach ihren Pl nen gefragt, aber da h rte er Front de Boeufs Stimme donnern: "Wo steckt diese elende Priester."
Ulrica verschwand durch eine geheime Tür und schon stand der Hausherr vor dem verkleideten Sachsen.
"Haben alle ihre Beichte abgelegt?", fragte Front de Boeuf.
"Sie sind alle auf das Schlimmste gefasst", antwortete Cedric in seinem besten franz sisch.
"Mir scheint, Bruder, deine Sprache verr t die s chsische Zunge."
"Ich wurde im Kloster des heiligen Withold erzogen."
"Es w re mir lieber, du w rst ein Normanne. Da ich keinen anderen Boten habe, muss ich auf dich vertrauen. Geh zum Schloss von Philip de Malvoisin und gebt ihm diesen Brief. Aber zuvor wendest du deine ganze überredungskunst an, um dieses Gesindel noch eine Weile zurückzuhalten. Erz hle Ihnen irgendetwas."
"Ich werde Euren Befehl ausführen. Pax vobiscum."
Damit lie sich Cedric vom Schlossherrn zu einem geheimen Ausgang bringen und er eilte über den Graben aufs freie Feld. Als er au er Rufweite war, schrie er: "Verflucht seiest du, falscher Baron!"
Front de Boeuf ging in den Saal, in dem die beiden Gefangenen mit vier Wachen sa en. Wamba hatte die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, sodass ihn keiner erkennen konnte.
"Nun, ihr tapferen Engl nder. Wie gef llt Euch Euer Aufenthalt in Torquilstone. Ich frage Euch, wie viel L segeld, ist Euch Euer Leben wert? Was meint Ihr, Cedric von Rotherwood?"
"Mein Leben ist keinen Deut wert", antwortete Wamba.
"Was soll das?", rief Font de Boeuf und riss Wamba die Kappe vom Kopf. Dabei entdeckte er den Ring des Leibeigenen an seinem Hals. "Wer bist du?"